Schafe im Josefstal
Auf
dem Weg zur Auerochsenweide kommt man an zwei kleinen Schafherden
vorbei. Besonders Kinder machen gerne hier Halt und füttern die
neugierigen Tiere mit Löwenzahn oder mitgebrachten Karotten. Und fast
immer gibt es ein paar kleine Lämmer zu bestaunen. Die Schafe ernähren
sich von Gräsern und Kräutern, im Winter von Heu. Sie bekommen kein
Kraftfutter.
Direktvermarktung Schaffleisch und -wurst Weil
unsere Schafe sich so fleißig vermehren und die Herde eine gewisse
Größe nicht überschreiten soll, schlachten wir jedes Jahr einige Tiere.
Das Fleisch wird in Hälften angeboten (ca. 8 kg) oder mit einem Anteil
Schweinefleisch zu leckerer Schafwurst verarbeitet, die wir an
Selbstabholer verkaufen. Meist gibt es Lyoner, Bratwurst, Bierwurst,
Bierschinken, Schinkenwurst, Salami und frische Bratwürste.
Sind Sie interessiert? – Schicken Sie eine E-Mail an info@auerochsen-im-josefstal.de und wir informieren Sie, wenn es wieder Fleisch oder Wurst vom Schaf zu kaufen gibt.
Braune und Weiße Bergschafe
Die
wolligen Bergschafe mit den hängenden Ohren grasen auf der Wiese
Richtung Schleifhäusle und haben dort einen Unterstand, der sie vor
Kälte und Regen schützt. Wir haben die Herde im Mai 2014 vom
Comboni-Missionshaus Mellatz im Westallgäu übernommen, wir halten den
Bestand in der Regel bei rund acht Tieren.
Braune und Weiße Bergschafe gehören zu den stark gefährdeten Schafrassen in Deutschland. Sie stehen auf der „Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen im Bundesgebiet“ der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH).
Bergschafe
stammen aus den Alpen, daher ihr Name. Sie sind sehr robust,
trittsicher und anpassungsfähig an raue Hochgebirgslagen. Deshalb setzt
man sie zur Bewirtschaftung von Almen oberhalb der Baumgrenze ein. Weil
sie auch hartes Buschwerk verbeißen, sind sie auch andernorts gern
gesehene Landschaftspfleger, die Brachflächen vor Verbuschung bewahren.
Züchter
schätzen sie wegen ihrer hohen Fruchtbarkeit und guten
Muttereigenschaften. Lämmer gibt es das ganze Jahr über. Bergschafe
sind frühreif und lammen erstmals mit 13–15 Monaten, dann zweimal
pro Jahr. In der Regel gibt es ein Lamm oder Zwillinge, gelegentlich
auch Drillinge oder Vierlinge.
Ein Bock bringt bis zu 120 kg auf die Waage, ein Mutterschaf etwa 70–90 kg. Das Fell wird ein- bis zweimal jährlich geschoren und ergibt pro Schur etwa 3–4 kg Wolle.
Der
Wittelsbacher Herzog Ludwig Wilhelm importierte 1934 Bergschafe aus
Tirol und züchtete gezielt braune Tiere, denn die naturgefärbte Wolle
war begehrt für Loden. In den Nachkriegsjahren war nur noch weiße Wolle
gefragt und das Schaf geriet fast in Vergessenheit. Obwohl es schon
viel länger bekannt war, wurde das Braune Bergschaf erst 1977 als
eigenständige Rasse anerkannt und auch wieder aktiv gezüchtet.
Kamerunschafe
Die
kurzhaarigen, bunt gezeichneten Kamerunschafe mit den kleinen Ohren
gibt es schon seit Frühjahr 2008 im Josefstal. Die rund 15-köpfige
Herde teilt sich mit den Eseln ein Quartier in der Feldscheune.
Kamerunschafe haben keine Wolle, sondern ein Haarkleid, das sich im
Winter verdichtet und im Frühjahr wieder abgestoßen wird; sie werden
also nicht geschoren. Wie ihr Name schon sagt, stammen sie
ursprünglich aus Westafrika, wo sie zur Fleischproduktion gezüchtet
wurden. Unserem Klima haben sie sich gut angepasst. Wie sie nach Europa
kamen, ist unbekannt – vielleicht als Provianttiere auf einem Schiff?
Kamerunschafe
sind anspruchslos, unempfindlich gegen Kälte und eher scheu. Sie kommen
neugierig zum Zaun, wenn man ihnen einen Leckerbissen anbietet, aber
anfassen lassen sie sich nicht gern.
Der
eindrucksvolle Bock hat sichelförmige Hörner und eine Mähne an Hals und
Brust, Weibchen bleiben ohne Gehörn. Ein Bock wiegt bis zu 50 kg,
Schafe bis 40 kg. Lämmer gibt es das ganze Jahr über, im
Durchschnitt 1,5 pro Wurf. Kamerunschafe sind ebenso fruchtbar wie
Bergschafe und lammen oft zweimal pro Jahr.
Auch
die Kamerunschafe sind gute Landschaftspfleger. Da die Schafschur heute
meist mehr kostet, als der Verkauf der Wolle einbringt, erfreuen sich
Haarschafe zunehmender Beliebtheit, denn man muss sie nicht scheren. |